Ja klar, der Titel klingt trocken und langweilig. Deine Rechte und Pflichten in der Ausbildung sind trotzdem ein ganz schön wichtiges Thema, mit dem du dich unbedingt befassen solltest, damit alles funktioniert. Zum einen hat dein Ausbildungsbetrieb dir gegenüber bestimmte Rechte einzuhalten. Zum anderen hast aber auch du gewisse Verpflichtungen. Beides wird mit den Unterschriften unter deinem Arbeitsvertrag besiegelt. Alle Rechte und Pflichten als Azubi kannst du im Detail im Berufsbildungsgesetz, kurz BBiG, im Jugendschutzgesetz, in der Ausbilder-Eignungsverordnung und in der Handwerksverordnung nachlesen. Hier findest du aber schon einmal das Wichtigste zusammengefasst.
Deine Azubi-Rechte im Überblick
- Recht auf einen Ausbildungsvertrag: hier werden alle Rechte und Pflichten festgehalten
- Recht auf Einhaltung des Ausbildungsziels: du übernimmst hauptsächlich Tätigkeiten, die zu deinem Ausbildungsberuf gehören
- Recht auf einen geeigneten Ausbilder: dieser muss die entsprechende Prüfung abgelegt haben
- Recht auf Ausbildungsmittel: alle notwendigen Arbeitsmittel werden dir kostenlos zur Verfügung gestellt
- Recht auf Vergütung: du erhältst automatisch einen monatlichen Lohn, der im Ausbildungs- oder Tarifvertrag festgelegt ist
- Rechtliches zu Arbeitszeiten, Pausenzeiten, Überstunden & Minusstunden: hier gelten neben den Vorschriften in deinem Ausbildungsbetrieb auch gesetzliche Regelungen
- Recht auf Urlaub: du hast einen Mindesturlaubsanspruch von 24 Werktagen
- Recht, in der Ausbildung krank zu sein: nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen darf man dir im Krankheitsfall kündigen
- Recht auf ein Ausbildungszeugnis: dieses muss dein Arbeitgeber dir nach deiner Ausbildung schriftlich ausstellen
- Recht auf Verkürzung der Ausbildung: dies gilt, sofern du das Ausbildungsziel mit entsprechenden Noten und Leistungen auch in verkürzter Zeit erreichen kannst
- Kündigungsrecht: die Kündigungsfrist beträgt vier Wochen
Wurden deine Rechte als Azubi verletzt, hast du die Möglichkeit bei deinem Ausbilder, deinem Chef oder Abteilungsleiter, der Personalabteilung oder einer Vertrauensperson innerhalb des Unternehmens ein persönliches Gespräch zu suchen. Sollte das nichts bringen, kannst du dich auch an die für dich zuständige Kammer wenden. Du hast natürlich auch die Möglichkeit den Ausbildungsvertrag zu kündigen und den Ausbildungsbetrieb zu wechseln.
Deine Azubi-Pflichten im Überblick
- Allgemeine Pflichten: du hast auf deinen Ausbilder zu hören und die Betriebsordnung einzuhalten
- Berichtsheft schreiben: du hast die Pflicht einen Ausbildungsnachweis in Form eines Berichtshefts zu erbringen
- Plicht zur Krankmeldung: informiere deinen Ausbildungsbetrieb vor Arbeitsbeginn sowie in der Berufsschulzeit sowohl Arbeitgeber als auch deine Berufsschule vor Unterrichtsbeginn, dass du aufgrund von Krankheit nicht erscheinen kannst
- Teilnahmepflicht und Lernpflicht: du musst im Betrieb, in der Berufsschule und bei anstehenden Schulungen anwesend sein sowie lernwillig sein, um dein Ausbildungsziel erreichen zu können
- Sorgfaltspflicht und Bewahrungspflicht: du führst Tätigkeiten zu jeder Zeit gewissenhaft und zuverlässig aus, führst dein Berichtsheft und gehst auch entsprechend mit Arbeitsmitteln um
- Schweigepflicht: mit der Unterschrift von deinem Ausbildungsvertrag verpflichtest du dich zum Stillschweigen über Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse
